Hier wird deutlich, dass ein Verein, in dem sich Gleichgesinnte treffen und sich mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen, eine kraftvolle Urzelle unseres Gemeinwesens ist". Mit diesen Worten gratulierte vor rund 20 Jahren der damalige Landrat Siegfried Tann der Ortsgruppe Tettnang-Meckenbeuren im Verein für Deutsche Schäferhunde zum 50-jährigen Jubiläum.
Auch heute, 20 Jahre nach diesen Worten, versucht die Ortsgruppe eine "kraftvolle Urzelle" der Gemeinde zu sein, lädt Schulklassen ein, um Kindern einen verantwortungsbewussten Umgang mit Hunden zu vermitteln, lädt Hundebesitzer zu Welpen- und Junghundkursen, veranstaltet in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt Erste-Hilfe-Kurse für den Hund und erinnert trotz eines modernen Ausbildungsbetriebs an die Wurzeln und Tradition des Vereins.
Rückblick: Im Herbst des Jahres 1947 wird unter Vorsitz von Karl Striegel die OG gegründet. Innerhalb weniger Monate steigt die Mitgliederzahl von 13 auf 25 an - und die Zahlen steigen weiter. Doch der Ort für den Ausbildungsbetrieb ist unstet: immer weider müssen gepachtete Gelände aufgegeben werden. Erst 1961 wird das heutige Übungsgelände unter dem Vorsitzenden Karl König gefunden und schließlich langfristig angepachtet. Ein damals errichtetes kleines Vereinsheim wurde in den 70er Jahren durch ein größeres ersetzt. 1979 wird unter Vorsitz von Xafer Daiber der Übungsplatz gekauft, das Vereinsheim vergrößert und unterkellert. Heute verfügt der Verein über ein rund 1200 m² großes Vereinsgelände. Mit diesen Baumaßnahmen habe die OG die Basis für eine sportliche und züchterische Zukunft gesichert heißt es in der Chronik der OG.
Die vielfältigen Investitionen frührerer und heutiger Generationen in die Ortsgruppe belohnt der Hauptverein im Herbst 2017 mit der "Zertifizierung". Eine Qualitätsauszeichnung, die die Ortsgruppe vom Verein für Deutsche Schäferhunde für seine Ausbildungsmöglichkeiten und Vereinsgegebenheiten erhalte, erläuterte Hans-Peter Rieker als Vorstandsmitglied der Landesgruppe. "Es ist eine besondere Auszeichnung, wenn man bedenkt, dass die Ortsgruppe kommendes Jahr 70 Jahre alt wird und dabei auch vieles mitgemacht hat".
Er verweist auf den Brand des Vereinsheims 1995 und den Wiederaufbau. Vereinsheim und Inventar sind bei dem nächtlichen Brand komplett zerstört worden, die Mitglieder sind geschockt, handeln aber schnell: Nach nur drei Wochen ist Spatenstich für ein neues Vereinsheim. Mit viel Eigenleistung und nach knapp sechs Monaten Bauzeit steht ein neues Vereinsheim.
Es ist eine sehr positive Erfahrung, an die sich der langjährige Vorsitzende Klaus Halder in einem Interview mit der Schwäbischen Zeitung erinnert. 33 Jahre war er Teil der Vorstandschaft, 27 Jahre als Vorsitzender. "Da war immer der Gedanke, dass der Verein überleben muss". 2018 tritt er nicht mehr für das Amt an. Unter Vorsitz von Carmen Mutscheller tritt die OG mit einer neuen Vorstandschaft in das 70. Jahr des Bestehens.
"Die Ortsgruppe Tettnang-Meckenbeuren ist eine feste Größe in unserer Landesgruppe und wir sind stolz, eine Ortsgruppe zu haben, die so aktiv ist", so Hans-Peter Rieker. Der Übungsbetrieb mit lizenzierten Ausbildern zeige, dass hier längst auch andere Rassen willkommen sind, dass sich der Verein geöffnet und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft getan habe.
2020 erhält die Ortsgruppe die Re-Zertifizierung des Hauptvereins. Die Vorstandschaft ist sich einig, dass dies nur mit motivierten und engagierten Mitgliedern möglich ist, die alle an einem Strang ziehen.